Das Nicolaihaus wurde um 1670 als repräsentatives Bürgerhaus errichtet. Benannt ist es nach dem Berliner Schriftsteller und Verleger Friedrich Nicolai, der das Haus 1788 erwarb und für die Nutzung als Wohn- und Verlagshaus grundlegend umbauen ließ. Damit wurde das Nicolaihaus zu einem zentralen Treffpunkt der Berliner Aufklärung und Romantik. Nach dem Tod des Verlegers wurde das Haus zur Vermietung in kleine Einheiten aufgeteilt. Ende des 19. Jahrhunderts zog die Nicolaische Buchhandlung um, woraufhin das Gebäude zunächst als Lessing-Museum umgenutzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Räume zu Büros und Werkstätten des Instituts für Denkmalpflege der DDR umgenutzt. Eine bauliche Besonderheit ist das klassizistische „Weydinger Treppenhaus“, das 1967 beim Abriss des nahegelegenen Ermelerhauses geborgen und in den kriegsbeschädigten Querflügel des Nicolaihauses transloziert wurde.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erwarb das Nicolaihaus 2011 und ließ es in den folgenden Jahren zu ihrer Berliner Repräsentanz umbauen. Mit dieser neuen Nutzung konnte das Gebäude zum ersten Mal seit der namensgebenden Buchhandlung Nicolai ganzheitlich betrachtet werden. Im Laufe seiner wechselvollen Nutzungsgeschichte war das Gebäude in verschiedene Raumgruppen zergliedert und über einen Zeitraum von etwa 200 Jahren nur innerhalb dieser bautechnisch betrachtet worden. Es erfolgte eine behutsame Instandsetzung der gesamten Gebäudehülle mitsamt Dächern, Fassaden, Fenstern und Türen sowie aller Innenräume, inklusive der hochwertig gestalteten Treppenhäuser. Alle Oberflächen wurden aufgearbeitet, wertvolle Befunde gesichert und teilweise präsentiert. Durch kleinteilige Reparaturen und zahlreiche denkmalgerechte Sonderlösungen konnte ein Maximum der wertvollen Bausubstanz erhalten werden. Zugleich wurde das historische Gebäude behutsam hinsichtlich der hohen Ansprüche an eine zeitgenössische Büronutzung mit Veranstaltungsbereich modernisiert, einschließlich der Anpassung an die Anforderungen des Brandschutzes, der Barrierefreiheit und der Schadstoffdekontamination.

Planungsaufgabe

  • Objektplanung
  • Tragwerksplanung
  • Brandschutzkonzept
  • Schadenskartierung
  • A+S-Planung + SiGeKo

Bauaufgabe

  • Umbau und Sanierung zur Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
  • Denkmalgerechte Instandsetzung der Fassaden, Dächer, Fenster und Außentüren
  • Restaurierung des Weydinger Treppenhauses sowie der Holztreppe im Vorderhaus
  • Neubau von zwei Dachstühlen (Quergebäude und linker Seitenflügel) aufgrund starker Kontamination mit Holzschutzmitteln
  • Dekontamination (Holzschutzmittel, Künstliche Mineralfasern, PAK)
  • Abschottung einer gasdichten Archivfläche im Dachgeschoss des Vorderhauses
  • Denkmalgerechte Instandsetzung und Aufarbeitung aller Oberflächen (Wände, Decken, Böden, Innentüren) in den Innenräumen
  • Optimierung der Innenräume für die zukünftige Büronutzung
  • Einbau eines Personenaufzuges
  • Einbau eines zusätzlichen Fluchttreppenhauses (Stahlbetontreppe)
  • Erneuerung der gesamten Haustechnik (Heizung, Sanitär, Lüftung in Einzelbereichen, Stark- und Schwachstrom)
  • Erstellung des Brandschutznachweises und Umsetzung aller Forderungen

 

Nicolaihaus

Berlin
Grundinstandsetzung

Bauherr:

Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Projektzeitraum:

2011
-
2016
Einzeldenkmal

Nicolaihaus

Berlin
Grundinstandsetzung

Bauherr:

Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Projektzeitraum:

2011
-
2016
Einzeldenkmal

Das Nicolaihaus wurde um 1670 als repräsentatives Bürgerhaus errichtet. Benannt ist es nach dem Berliner Schriftsteller und Verleger Friedrich Nicolai, der das Haus 1788 erwarb und für die Nutzung als Wohn- und Verlagshaus grundlegend umbauen ließ. Damit wurde das Nicolaihaus zu einem zentralen Treffpunkt der Berliner Aufklärung und Romantik. Nach dem Tod des Verlegers wurde das Haus zur Vermietung in kleine Einheiten aufgeteilt. Ende des 19. Jahrhunderts zog die Nicolaische Buchhandlung um, woraufhin das Gebäude zunächst als Lessing-Museum umgenutzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Räume zu Büros und Werkstätten des Instituts für Denkmalpflege der DDR umgenutzt. Eine bauliche Besonderheit ist das klassizistische „Weydinger Treppenhaus“, das 1967 beim Abriss des nahegelegenen Ermelerhauses geborgen und in den kriegsbeschädigten Querflügel des Nicolaihauses transloziert wurde.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erwarb das Nicolaihaus 2011 und ließ es in den folgenden Jahren zu ihrer Berliner Repräsentanz umbauen. Mit dieser neuen Nutzung konnte das Gebäude zum ersten Mal seit der namensgebenden Buchhandlung Nicolai ganzheitlich betrachtet werden. Im Laufe seiner wechselvollen Nutzungsgeschichte war das Gebäude in verschiedene Raumgruppen zergliedert und über einen Zeitraum von etwa 200 Jahren nur innerhalb dieser bautechnisch betrachtet worden. Es erfolgte eine behutsame Instandsetzung der gesamten Gebäudehülle mitsamt Dächern, Fassaden, Fenstern und Türen sowie aller Innenräume, inklusive der hochwertig gestalteten Treppenhäuser. Alle Oberflächen wurden aufgearbeitet, wertvolle Befunde gesichert und teilweise präsentiert. Durch kleinteilige Reparaturen und zahlreiche denkmalgerechte Sonderlösungen konnte ein Maximum der wertvollen Bausubstanz erhalten werden. Zugleich wurde das historische Gebäude behutsam hinsichtlich der hohen Ansprüche an eine zeitgenössische Büronutzung mit Veranstaltungsbereich modernisiert, einschließlich der Anpassung an die Anforderungen des Brandschutzes, der Barrierefreiheit und der Schadstoffdekontamination.

Planungsaufgabe

  • Objektplanung
  • Tragwerksplanung
  • Brandschutzkonzept
  • Schadenskartierung
  • A+S-Planung + SiGeKo

Bauaufgabe

  • Umbau und Sanierung zur Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
  • Denkmalgerechte Instandsetzung der Fassaden, Dächer, Fenster und Außentüren
  • Restaurierung des Weydinger Treppenhauses sowie der Holztreppe im Vorderhaus
  • Neubau von zwei Dachstühlen (Quergebäude und linker Seitenflügel) aufgrund starker Kontamination mit Holzschutzmitteln
  • Dekontamination (Holzschutzmittel, Künstliche Mineralfasern, PAK)
  • Abschottung einer gasdichten Archivfläche im Dachgeschoss des Vorderhauses
  • Denkmalgerechte Instandsetzung und Aufarbeitung aller Oberflächen (Wände, Decken, Böden, Innentüren) in den Innenräumen
  • Optimierung der Innenräume für die zukünftige Büronutzung
  • Einbau eines Personenaufzuges
  • Einbau eines zusätzlichen Fluchttreppenhauses (Stahlbetontreppe)
  • Erneuerung der gesamten Haustechnik (Heizung, Sanitär, Lüftung in Einzelbereichen, Stark- und Schwachstrom)
  • Erstellung des Brandschutznachweises und Umsetzung aller Forderungen